Lerntherapie
Sie haben meine Seite aufgesucht, weil Ihr Kind Lernschwierigkeiten hat. Vielleicht wurde bereits eine Lese- und/oder Rechtschreibschwäche, eine Rechenstörung oder eine AD(H)S diagnostiziert? Vielleicht wurden Sie von Lehrern oder Erziehern angesprochen, weil diese Verhaltensauffälligkeiten bei Ihrem Kind beobachtet haben. Oder Sie machen sich Sorgen, weil Ihr Kind ausgeprägte Schulunlust zeigt, in der 4. Klasse immer noch mit den Fingern rechnet, das Wort „Schule“ in einem Text auf vier verschiedene Arten schreibt, sich täglich mit Übungen abmüht und trotzdem schlechte Zensuren mit nach Hause bringt oder weil Sie sich ständig wegen der Hausaufgaben streiten? Es gibt viele unterschiedliche Gründe, weshalb Eltern sich bei mir melden.
Klassische Diagnosen für eine Lerntherapie sind Dyskalkulie (Rechenschwäche), LRS (Lese- und/oder Rechtschreibschwäche) oder AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit oder ohne Hyperaktivität). Aber wichtig: Lerntherapie kann und soll auch ohne gesicherte Diagnose stattfinden.
Denn grundsätzlich gilt: je früher bei Lernproblemen geholfen wird, desto schneller geht es Ihrem Kind besser. Ich arbeite grundsätzlich im Einzelsetting mit Kindern, Jugendlichen und manchmal auch Erwachsenen. Wir arbeiten gemeinsam daran, besser im Lesen, Schreiben oder Rechnen zu werden (Symptomtraining), aber auch an den grundlegenden Lernkompetenzen Selbstwert, Motivation, Konzentration sowie den sogenannten „metakognitiven Strategien“ – dies sind Kontrollstrategien, die das Lernen planen, überwachen und reflektieren
Aus meiner Praxiserfahrung habe ich immer wieder Verläufe erlebt, in denen sich frustrierende Lernerfahrungen in einer generalisierten Misserfolgsorientierung verselbstständigt haben. Dies führte zu Vermeidungsverhalten und hinderte die betroffenen Kinder und Jugendlichen beim richtigen Lesen, Schreiben oder Rechnen genauso stark wie beispielsweise entwicklungsneurologische Defizite, die die Ursache solcher Erfahrungen gewesen sein könnten. Das Zusammenspiel innerer und äußerer Faktoren ist bei der Feststellung und der Unterstützung bei Teilleistungsschwächen von großer Bedeutung.
Kostenübernahme
Lerntherapie ist grundsätzlich eine private Leistung. Die Behandlung von Konzentrationsproblemen kann bei privat versicherten Patienten über eine Ergotherapie – Verordnung abgerechnet werden. Unter bestimmten Voraussetzungen kann Lernförderung über das Bildungs- und Teilhabepaket gefördert werden. Beim Jugendamt Kreis Herzogtum Lauenburg bin ich nach §35a SGB VIII (Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit seelischer oder drohender seelischer Behinderung) zugelassen.
Die Stundensätze gestalten sich je nach Schwerpunkt sehr unterschiedlich und hängen auch davon ab, ob ein Kind wöchentlich oder in größeren Abständen zu mir kommt. Da die Anfrage bezüglich einer Lerntherapie oder Lernförderung sehr hoch ist, gibt es die Möglichkeit, dass ich Sie als Eltern coache, wie Sie ihr Kind gezielt und mit möglichst viel Freude und Spaß unterstützen können. Die verschiedenen Varianten besprechen wir am besten während eines persönlichen Gesprächs.
Diagnostik
Zu Beginn einer Lerntherapie steht eine umfassende Förderdiagnostik.
Hierzu gehören:
- das Anamnesegespräch
- Verhaltensbeobachtung des Kindes, bei Bedarf auch der Eltern mit ihrem Kind in Lernsituationen (videogestütze Verhaltensdiagnostik)
- Fragebögen zur allgemeinen Entwicklung (motorisch, sensorisch, psychisch)
- Einbeziehen vorhandener Unterlagen wie Schulzeugnisse, ärztliche Befundberichte, Klassen-, Haus- und Übungsarbeiten des Kindes
- standardisierte und beobachtende Testverfahren
- EEG, um die Gehirnaktivität bei verschiedenen Tätigkeiten zu messen
Je nach Bedarf verwende ich standardisierte und teilstandardisierte diagnostische Mittel zur Überprüfung der:
- Lese- und Rechtschreibfähigkeit
- mathematischen Kompetenzen
- Gehirnaktivität mittels EEG
- visuellen Wahrnehmung
- auditiven Wahrnehmung
- phonologischen Bewusstheit
- Fein- und Graphomotorik
- Handdominanz
- Koordinationsfähigkeit
- Aufmerksamkeit und Konzentration
Es ist hilfreich, wenn Sie zu dem Erstgespräch folgende Unterlagen mitbringen:
- Schulzeugnisse der letzten Jahre
- Aktuelle und ältere Schulhefte (Deutsch, Mathe)
- das gelbe U – Untersuchungsheft
- wenn bereits vorhanden: Arztberichte (z.B. Pädaudiologe, Psychologe, Kinder- und Jugendpsychiater, Ergotherapie)
Bei dem Erstgespräch bietet sich dann die Gelegenheit, Wünsche und Ziele einer Therapie zu formulieren und durch ein ausführliches Anamnesegespräch schon die Richtung der weiteren Förderdiagnostik festzulegen.
Für die Förderdiagnostik müssen 4-5 Therapiestunden eingeplant werden. Anschließend werde ich Ihnen in einem Elterngespräch die Ergebnisse erläutern und mein weiteres Vorgehen mit Ihnen besprechen. Grundsätzlich ist mir auch im weiteren Verlauf der enge Kontakt und Austausch mit den Eltern sehr wichtig, denn nur durch die Transparenz und das gemeinsame Wissen und Verstehen ist eine sinnvolle Unterstützung für Ihr Kind erst möglich.
Soll die Diagnostik auch für die Beantragung eines Nachteilsausgleiches dienen, ist die Durchführung eines Intelligenztests notwendig. Außerdem müssen andere Ursachen der Teilleistungsschwäche ausgeschlossen werden. Diese Möglichkeiten bieten wir in meiner Lerntherapiepraxis in Kooperation mit Diplom Psychologen Herrn Eikermann.